Mandela, Gandhi – Greta?

Greta ist in London, gepostet auf Instagram. Greta ist in Reykjavik, in Rom, Mumbai, New York. New York?! Hallo? Greta fliegt also doch und predigt uns gleichzeitig die nackte Panik vor dem zerstörerischen Klimawandel? Undenkbar. Die Ikone, Vorbild einer ganzen Generation, unerschütterlicher Fels in der Brandung gegen Klimaleugner, kann und darf sich Fehltritte dieser Art nicht leisten.

Das Rätsel ist bald gelöst. Greta schmückt ihre Insta-Stories mit den Schnappschüssen ihrer Anhängerinnen und Mitstreiter, die gerade in jeder Ecke dieser Welt das gleiche tun wie sie: protestieren.

Greta war darum auch in Winterthur, meiner Stadt. Tatsächlich postete sie letztes Wochenende auf Instagram: „Switzerland! Picture from Winterthur.“ Dass es nur ein Foto und nicht die echte Stadt war, die mit Gretas Netzhaut in Berührung kamen, schmälerte die Sensation mitnichten, meint zumindest mein ganz entzückter Bekannter aus meiner Stadt: „Greta Thunberg hat tatsächlich den Namen W-i-n-t-e-r-t-h-u-r in ihr Handy getippt!“ Ob sie das nun mit ihrem eigenen Finger tat oder nicht: Winterthur war ihr auf jeden Fall eine Story wert.

Leider eine, die das Instagram-System nach 24 Stunden jeweils automatisch löscht.

Der Moment des Entzückens meines Bekannten offenbart: Greta ist ein Superstar, bald einzureihen in die Galerie mit Elvis Presley und Madonna – oder gar Mandela, Mutter Teresa und Gandhi? Die Geschichte wird es zeigen. Wir freuen uns auf die nächsten Insta-Stories aus Winterthur, Greta. Ihr Wert steigt und steigt.




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